Deutscher Film, Kriegsfilm
Deutscher Film, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "alwins" am 09.11.2017Leider nur unterer Durchschnitt. Von einer Regiegröße wie Fassbinder hab ich mir mehr erhofft. Wer eine Biographie basierend auf dem Leben der Sängerin Lale Andersen erwartet, wird enttäuscht. Was die Namensänderungen sollen, ist mir auch nicht klar, denn es erkennt ohnehin jeder, wer wen darstellen soll. Das Problem ist jedoch, dass die tatsächlichen Lebensläufe der handelnden Personen mit denen fiktiver Romanfiguren gemischt wurden. Eher unwahrscheinlich, dass die historische Lale Andersen ihre Affäre mit Rolf Liebermann nach ihrer Heirat fortgeführt hat. Noch unwahrscheinlicher, dass die Nazis hier in dubio pro reo walten lassen. Auch hat Liebermann nie als Schleuser verfolgter Juden fungiert. Andersen hat auch nicht-wie im Film dargestellt- Aufnahmen aus Konzentrationslagen ins Ausland geschmuggelt. Wäre dies der Fall gewesen, so wäre es wohl eher unwahrscheinlich, dass sie nicht inhaftiert wurde. In der Realität wurde ihr Lied aufgrund Briefwechsels mit Juden verboten. Aber das war Fassbinder wohl nciht spektakulär genug. Dass die Aufnahme des Liedes im Film "rein zufällig" am ersten Kriegstag begann und ihr letzter Auftritt im Moment des Kriegsendes stattfindet, lässt die Atmosphäre eher unglaubwürdig wirken. Wer hat im zerbombten Berlin Zeit, sich ein Konzert anzuhören? Auch Schygullas konstantes kichern in jedem Dialog passt nicht zum Weltkriegssetting.
ungeprüfte Kritik