Aufstieg eines Kriegers
Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von
Filmfan "0xdeadbeef" am 14.09.2008Diese "straight to DVD"-Produktion ein B-Movie zu nennen, das sich des Namens einer A-Produktion bedient, um Kasse zu machen, wäre noch geschmeichelt. In der Tat ist der Kampfsportler Randy Couture (Ultimate Fighting Championship) als Sargon noch der prominenteste Namen unter den Darstellern und das ist wenig schmeichelhaft. Witzig ist an dieser Stelle der Vergleich mit dem Cover des Original, denn das von "Aufstieg eines Kriegers" ist praktisch identisch aufgebaut, nur daß Profi-Catcher "The Rock" der Held war und Couture nun mal der Bösewicht.
Das Zusammenspiel aus unterdurchschnittlicher Besetzung, flachen Dialogen und trashiger Ausstattung (besonders chic: der leicht tuntig wirkende bauchfreie Look von Mathayus) alleine wäre schon Grund genug, dem Film das Kreuz zu brechen, aber es kommt noch schlimmer. Der Plot zeugt eher von der Unbekümmertheit eines Sandalenfilms aus den 60ern, kombiniert mit der intellektuellen Tiefe einer typischen Xena-Folge. Alleine schon die Suche nach dem "Schwert des Damokles" ist ein Brüller. Daß das Teil am Ende aussieht wie die viktorianische Vorstellung von Excalibur, verwundert dann auch nicht mehr.
Leider hält der Film auch visuell nicht annähernd das Niveau von "Scorpion King". Von der Trash-Ausstattung abgesehen, spielen dann doch wieder weite Teile der Handlung in irgendwelchen Studiokerkern, -sümpfen oder -höhlen und die Aufnahmen unter der südafrikanischen Sonne sparen mit aufwendigen Bauten, Massenszenen oder sonstigen optischen Leckerbissen.
Last but not least sind die Spezialeffekte selbst für eine TV-Produktion bescheiden. Es gibt ein paar Maskeneffekte auf solidem 80er-Jahre-Niveau, der Minotaurus ist ein Man-Suit, von dem man glücklicherweise nicht viel sieht, weil es so duster ist und der Kampf mit dem in weiten Teilen unsichtbaren (bzw. schlichtweg nicht vorhandenen) Skorpion versetzt einen in die Tricktechnik der 70er Jahre zurück. Nur eine CGI-Animation (Säule in der Wüste) ist einigermaßen auf heutigen Niveau.
Kurzum: nur wer Xena und andere TV-Produktionen für großes Kino hält, mag sich einigermaßen unterhalten fühlen - und wird trotzdem noch den Kopf schütteln über einige Dialoge und die Spezialeffekte in den beiden "großen" Kampfszenen.
ungeprüfte Kritik