"Wo habe ich nur die Schlüssel hingelegt?" - "An welcher Stelle hatte ich eigentlich mein Auto geparkt?" - oder "Wann war noch mal der DVD und Blu-ray Verleihstart von Open Grave?" Den täglichen Kampf mit kleinen Erinnerungsschwächen kennen wir alle.
John (Sharlto Copley), den Protagonisten von Open Grave hat es allerdings deutlich härter erwischt: Er leidet nicht nur unter einem kompletten Gedächtnisverlust, sondern wacht auch noch inmitten eines Massengrabes auf. Ein wahr gewordener Albtraum! Zudem können ihm die Fremden, denen er in einer nahegelegenen Hütte begegnet, kaum weiterhelfen, da auch sie sich an nichts erinnern können...
Als kleine Hilfestellung bei allen weniger dramatischen Gedächtnisproblemen zeigen wir Ihnen heute "10 Erinnerungshilfen für den Alltag", die wir Ihnen jetzt im Einzelnen vorstellen. Zum gleich Ausprobieren!
1. Todsicher
Die wohl einfachste Methode, um gleich von vornherein sicherzustellen, dass man nichts vergisst: Alles aufschreiben oder ins Smartphone eintippen! Nur besteht diese Möglichkeit im Alltag nicht immer und ist zugegebenermaßen auch etwas aufwändig. Dafür liegt die Erinnerungs-Erfolgsquote dann aber auch bei 100 Prozent.
2. "Was soll ich denn in der Karibik?"
Muss man sich gleich mehrere Sachen auf einmal merken, kann es helfen, sich die Anfangsbuchstaben der einzelnen Punkte herzunehmen und daraus ein einigermaßen sinnvolles Wort zu bilden, das als Gedächtnisstütze dient. Statt sich also "Kind abholen", "Ute anrufen", "Butter kaufen" und "Auto volltanken" zu merken, prägt man sich einfach "KUBA" ein. In den meisten Fällen sollte der jeweilige Buchstabe zum Erinnern genügen.
Eine nicht besonders elegante, aber oft erfolgreiche Methode des Erinnerns für Situationen, in denen keine andere Technik weiterhilft - gern angewandt bei Telefonnummern oder anderen längeren Zahlenfolgen: Den zu merkenden Inhalt so lange laut vor sich hersagen, bis man ihn irgendwo festhalten kann. Allerdings gilt hier: Je kürzer die zu überbrückende Zeit, desto erfolgreicher die Methode.
4. "Fotografisches Gedächtnis"
Wer sein Auto gern mal an einem Ort parkt, an den er sich später nicht mehr erinnert, kann beim Verlassen des Stellplatzes einfach ein aussagekräftiges Foto schießen (mit dem Smartphone). Oder gleich ein Video drehen, mit dem sich der Weg vom Zielort im Detail zurückverfolgen lässt - sozusagen eine moderne Version der 'Hänsel & Gretel' Methode.
5. Entwischte Gedanken
Bei "entwischten Gedanken" hilft es oftmals, seinen Gedankengang oder das gerade geführte Gespräch ab einem früheren Punkt noch einmal Schritt für Schritt nachzuvollziehen. So kann es gelingen, am Ende wieder bei genau der Idee anzukommen, die einem kurz zuvor entfallen war.
6. "Da war doch noch was..."
Um sich spontan einen natürlichen Reminder für eher simple Aufgaben "einzurichten", lässt sich bevorstehenden Ereignissen eine Art Erinnerungsfunktion zuweisen, die man sich durch mehrfaches bewusstes Wiederholen einprägt. In der Praxis kann dies beispielsweise so aussehen, dass man fünfmal mit voller Aufmerksamkeit den Satz "Wenn ich nachher aus der Tür gehe, werde ich daran denken, den Brief mit zum Briefkasten zu nehmen!" aufsagt, während man sich gedanklich in die zukünftige Situation versetzt. Wenn es dann so weit ist, sollte einem beim Rausgehen einfallen: "Da war doch noch was...".
7. Ordnung muss (nicht) sein
Für alle, die es schaffen, eine gewisse Ordnung um sich herum aufrechtzuerhalten, ist folgender ähnlich gelagerter Tipp geeignet: Um sich an einer bestimmten Stelle der Umgebung daran zu erinnern, dass man noch etwas machen wollte, kann man einfach einen Gegenstand der "natürlichen Ordnung" entgegen positionieren. Fällt einem zum Beispiel abends vorm Schlafengehen ein, dass man am nächsten Morgen noch etwas Wichtiges einstecken will, stellt man die Zahnbürste nicht wie üblich in den Becher, sondern legt sie aufs Waschbecken. Morgens wird einem dann parallel zum Griff nach dem leeren Zahnputzbecher gleich wieder einfallen, was man noch machen wollte.
8. Audio-Erinnerung
Die meisten Smartphones haben heute einen Audio-Recorder. Wer sich gerade etwas Wichtiges notieren muss, aber nichts eintippen kann, spricht sich kurzerhand aufs Band und hört das Ganze zu gegebener Zeit ab.
9. Kontrollgang
Beim Wiederfinden des verlegten Schlüssels kann eine Technik helfen, die ähnlich funktioniert wie die im 5. Tipp erläuterte Methode für "entwischte Gedanken": Man braucht zunächst einen Einstiegspunkt, an dem man den Schlüssel (oder das jeweils zu findenden Objekt) auf jeden Fall noch bei sich hatte. Dann vollzieht man in Gedanken oder besser direkt vor Ort die weiteren Abläufe, an die man sich erinnert, noch einmal schrittweise nach. Wer wie John im Film Open Grave allerdings gar keine Erinnerung mehr daran hat, was zuvor passiert ist, dem ist diese Methode natürlich keine große Hilfe.
10. Nicht erinnern!
Manchmal versucht man krampfhaft, sich an einen Namen oder einen bestimmten Begriff zu erinnern, und obwohl einem die "Lösung" auf der Zunge zu liegen scheint, kommt man einfach nicht darauf. In diesem Fall ist es sinnvoll, das aktive Erinnern-Wollen erst einmal einzustellen und sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Das Gehirn arbeitet dann gewissermaßen im Hintergrund weiter und nicht selten fällt einem das gesuchte Wort irgendwann später völlig unerwartet "von selbst" wieder ein.
Der Film: Open Grave
Hatten Sie auch schon einmal einen Albtraum, der Sie nicht mehr losgelassen und noch den ganzen Tag verfolgt hat? In Open Grave findet John, grandios gespielt von Sharlto Copley, sich in einem ungeahnten Horrorszenario wieder: Schwer verletzt und ohne jegliche Erinnerung erwacht er inmitten eines Massengrabes. Hilflos und völlig ausgeliefert bekommt er unerwartete Hilfe von einigen Fremden, die ihn befreien und auf ein verlassenes Grundstück bringen. Jede der sechs Personen ist inmitten des Grabes erwacht und kann sich an nichts mehr erinnern – doch wem kann man trauen? Zu allem Überfluss scheinen menschliche Kreaturen im nahegelegenen Wald umherzustreifen, die der Gruppe alles andere als friedlich gesonnen sind.
Regisseur Gonzalo López-Gallego (siehe seinen früheren Abenteuer-Thriller King of the Hill von 2007 und seinen zuletzt erschienenen Science-Fiction-Thriller Apollo 18 von 2011) schafft in Open Grave eine rätselhafte Ausgangssituation, die nur nach und nach aufgeklärt wird. Wir Zuschauer erleben zusammen mit den Protagonisten einen verstörenden Horrortrip der Extraklasse, der sie wortwörtlich bis an den Rand eines furchtbaren Geheimnisses führt.
Neben District 9 Star Sharlto Copley bahnen sich Joseph Morgan ('Krieg der Götter', 'Vampire Diaries') und Erin Richards ('The Quiet Ones') zusammen mit dem deutschen Hollywood-Export Thomas Kretschmann ('Operation Walküre', 'Resident Evil - Apocalypse') einen Weg durch die Leichenberge dieses Genrestreifens. Die beiden Newcomer Chris und Eddi Borey liefern das Drehbuch zu diesem raffinierten Thriller und sorgen dabei für den richtigen Nervenkitzel und 100 Minuten Gänsehaut.
Die Handlung:
Ein Mann erwacht mitten in der Wildnis in einer Grube voller verwesender Leichen, ohne jegliche Erinnerung daran, wer er ist oder wie er dort hinkam. Nachdem ihm eine Unbekannte hilft, sich aus der Grube zu befreien, trifft er auf weitere Fremde, die ebenfalls unter Gedächtnisverlust leiden. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wer sie sind und wer für die Toten verantwortlich ist. Nach den ersten grausigen Entdeckungen dämmert es den Überlebenden jedoch schnell, dass sie verschwinden müssen, bevor es zu spät ist.